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Geschichte

Geschichte

Anfänge

In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war Eresing von verheerenden Bränden heimgesucht. Das Unwesen eines Brandstifters (siehe unter Historie - 1858-1862) verdammte zahlreiche Anwesen in Schutt und Asche. Die schon vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Eresing gekaufte Feuerlöschmaschine wurde im Jahre 1842 von der Gemeinde bei der Firma Beck in Augsburg um 600 Gulden gekauft. Die Feuerlöschmaschine war diesen Verheerungen durch den Brandstifter nicht gewachsen.

Beschluss 1909Damals spendete die Kirche 75 Gulden und Pfarrer Josef Krönner 200 Gulden. Diese Katastrophe war mit Anlaß für eine kleine Schar beherzter und tatkräftiger Männer zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Eresing. Die königliche Regierung und der Landrichter in Landsberg bemühten sich ebenso schon seit Jahren, die bisher ungeregelte Gemeinschaftshilfe in jedem Ort bei Brand, Unwetter, Hochwasser usw. in geordnete Bahnen zu bringen und eine verläßliche Gemeinschaft zu verpflichten, diesen Dienst jederzeit zu tun. Dies war auch die Voraussetzung, die primitiven Löschmittel, wie die Feuerpatscher, die Wasserkette, wo ein Kübel Wasser über hundert Hände zur Brandstelle befördert wurde, durch Löschmaschinen zu verbessern, erst die hydraulischen Pumpen, dann die Löschmaschinen, die einer geschulten Mannschaft bedurften.

Eresing ging also diesem Trend aus freiem Entschluß vielen Gemeinden voraus. Die erste freiwillige Feuerwehr wurde 1841 in Meißen (Sachsen) gegründet. In Bayern war es Augsburg, die den Anfang mit einer freiwilligen Feuerwehr machte.

Aus einer Zusammenstellung der Gründungsdaten der Freiwilligen Feuerwehren des Kgl. Bezirksamtes Landsberg Anfang Mai 1876 ist zu entnehmen, daß als Gründungszeit der Freiwilligen Feuerwehr Eresing der September 1875 anzusehen ist; die Chargiertenwahl fand am 11.10.1875 statt, die Mitgliederzahl betrug damals 50 Feuerwehrleute.

Am 1.6.1882 zählte die Wehr 63 freiwillige Mitglieder, 1879 waren es noch 54 Aktive, an Löschgerät stand der Wehr eine Druckspritze - nähere Angaben über Fabrikat und Zusatzausstattung sind nicht mehr vorhanden - zur Verfügung.

Im Winter 1906/07 nahmen etwa 1/3 der Feuerwehrmänner der FFW Eresing trotz Ladungen nicht an Übungen teil, was dazu führte, daß sie im Januar 1907 lt. Beschluß des Feuerwehrausschusses zur Pflichtfeuerwehr überwiesen wurden. Gegen diesen Beschluß erhoben die betroffenen Protest. Über den Ausgang des Streites geben die Aktiven keine Auskunft. Zum Verständnis des hohen Mannschaftsbestandes sei vermerkt, daß zur damaligen Zeit eine Pumpenmannschaft 18 Mann erforderte. Auch für die nächsten Jahrzehnte fehlen Aufzeichnungen über das Vereinsleben.

Am 20. Juni 1909 ist vermerkt im Protokollbuch, daß ein Feuerwehrmann 50 Pfennig zahlen mußte - so viel kosteten damals 2 Maß Bier - für unentschuldigtes Fernbleiben einer Übung. Auch wurde im Protokoll unter Punkt 4 folgende Satzung vereinbart:Beschlus 1909

Sollte ein Mitglied keine Übung leisten wollen, ohne aus der Freiwilligen Feuerwehr auszuscheiden, so hat derselbe 4 Mark in die Kasse der Freiwilligen Feuerwehr zu bezahlen; jedoch hat derselbe dann keinen Anspruch auf Verleihung des Ehrenzeichens für 25jährige Dienstzeit.

Dieser am 20.06.1909 gefaßte Beschluß unter Punkt 4 wurde am 12.09.1909 von der Bezirks-Feuerwehr, dessen Vorstand Berthold Reindl aus Utting war, aufgehoben. Daraus darf geschlossen werden, daß damals Aufgaben und Pflichten sehr ernst genommen wurden. 1909 wurden lediglich 4 Beile für die Steiger beschafft.

Alle Burschen, die das 18. Lebensjahr erreicht haben, müssen sich zum Dienst melden. Weiter wurde festgelegt, daß beim Verlust der persönlichen Ausrüstung innerhalb 24 Stunden nach einem Brandeinsatz dies den Kommandant gemeldet werden muß.

Im Jahr 1910 hatte die Feuerwehr 52 Mitglieder. Mit 17 Stimmen von den 33 Anwesenden am 13 Feb. 1910, wurde Johann Wiedman (Metzger) zum Vorstand gewählt und mit 19 Stimmen wurde Wiedeman Johann (Bauer) zum Kommandanten gewählt. Die Zug- und Rottenführer, wie es damals hieß, wurden von den Aktiven bei der Abhaltung der nächsten Übung gewählt.

An die Mitglieder wurden die neuen Feuerwehrpässe verteilt.

Nach der Übung am 18. September dieses Jahres, fand wiederum eine Versammlung statt, in der die beschlossenen Statuten vom 20.06.1909 noch einmal bekräftigt wurden. Diesmal waren es schon 57 Mitglieder bei der Feuerwehr.

 

1910 wurden auch, mit Unterstützung der Gemeinde, Gurte und Helme angeschafft. Eresing hätte jeden Tag vollständig abbrennen können, da keine Wasserleitung und kein natürliches Gewässer vorhanden war. Vor dem erst später entstandenen Gemeindeweiher hätte mit damaligen Mitteln kaum Wasser ins Dorf befördert werden können.

Das Jahr 1926 brachte für die Eresinger Wehr einen Lichtblick: es wurde eine Handsaug- und Druckpumpe gekauft um 2000 RM bei 350 RM Zuschuß, die heute noch vorhanden und voll einsatzfähig ist. 1928 leisteten 50 Männer Dienst. Am 25.5.1922 wurde nach einem mißglückten Versuch von 1914 abermals für eine Feuerspritze ein Zuschuß-Gesuch gestellt. Zu den 4000 Mark Gesamtkosten wurde ein Zuschuß von 1500 Mark gewährt.

Zweiter Weltkrieg

In den Jahren Ende 1941 bis Anfang 1945 sind keine Aufzeichnungen vorhanden. In den Jahren 1941 - 45, während der Kriegswirren, waren die meisten jungen Männer im Krieg und die, die daheim geblieben sind, mußten zu Hause den Sommer über in der Landwirtschaft oder sogar in der Rüstungsindustrie Arbeiten.

Für das ganze Löschwesen, das natürlich auch weiterhin in guten Zustand gehalten werden mußte, wurde in den Herbst- und Wintermonaten gewartet. Auch hier und da wurden auch kleinere Übungen abgehalten, den man mußte zur damaligen Zeit jederzeit mit Bombenangriffen rechnen, die ihre Schäden an Mensch und Material hinterlassen.

Erst Ende 1945 ging es mit der Feuerwehr wieder bergauf, da die Bevölkerung und die damalige amerikanische Militärregierung die Notwendigkeit im Feuerlöschwesen sahen.

In den Amtsakten befindet sich vom 07.12.1945 eine Namensliste von 34 Feuerwehrleuten der FFW Eresing, die im Rahmen der Entnazifizierung der damaligen amerikanischen Militärregierung vorgelegt werden mußte.

1945 - 

Am 22.01.1949 erhöhte sich die Schlagkraft der Wehr durch die Anschaffung der ersten Handtrag-Motorspritze vom Typ TS 4/4 (Ziegler-Leichtkraftspritze Modell 1948) zum stolzen Preis von 1671.- DM ganz erheblich. Bei der Übergabe der Handtrag-Motorspritze war auch Kreisbrandinspektor Metzger aus Landsberg/Lech zugegen.

Beschluss 1909Im November 1961 legte eine Löschgruppe der Eresinger Wehr als erste Freiwillige Feuerwehr im Landkreis die Leistungsprüfung der Stufe I ab. Die Teilnehmer dieser denkwürdigen Leistungsprüfung verdienen an dieser Stelle genannt zu werden: Heinrich Nadler, Heinz Friede, Josef Drexl, Hans Wiedmann, Otto Krieg, Adolf Bartsch, Edmund Seipl, Hans Schamberger und Josef Bischof. Als Anerkennung wurden jedem Teilnehmer 5.- DM überreicht; dieser Brauch wurde bis in die heutige Zeit beibehalten.

Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses im Jahre 1974 ist ein weiterer Fortschritt im Feuerlöschwesen der Gemeinde. Das neue Feuerwehrhaus wurde mit zwei Fahrgassen ausgestattet. Auf einen Schlauchturm wurde verzichtet, da man eine bessere und kostengünstigere Alternative gegenüber dem Schlauchturm gefunden hatte. Das Prinzip: Die Schläuche werden schräg vom Boden zur Decke gespannt und erfordert weniger Aufwand sowie Unterhalt gegenüber eines Schlauchturmes. Dazu kam noch ein Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF8 das im Jahr darauf am 08. Juli 1975 bei der Fa. Ziegler abgeholt wurde.

Am 8.7.1975 konnte das neue Löschgruppenfahrzeug "LF 8 Leicht" bei der Firma Ziegler abgeholt werden. Tags darauf wurden die Kameraden gleich zu einem Verkehrsunfall zwischen Eresing und Windach gerufen. Bis zur Fertigstellung des neuen Gerätehauses wurde das Fahrzeug bei Heinrich Nadler untergestellt.

 --- wird fortgesetzt --- 

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